Vergleichstest

Vier Outdoor-Navis im Test

11.7.2012 von Margrit Lingner

Outdoor-Navis erkämpfen sich nach und nach einen Platz an den Lenkern begeisterter Radler. Wir haben vier Geräte für Sie getestet.

ca. 4:10 Min
Vergleich
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Vier Outdoor-Navis im Test
Vier Outdoor-Navis im Test
© Hersteller/Archiv

Die Outdoor-Navis im Test

  • Falk Lux 30
  • Garmin Montana 650t
  • Mio Cyclo 305
  • Medion GoPal S3857

Egal, ob sportlich auf dem Rennrad oder Mountainbike geradelt oder gemütlich auf dem Stadtrad eine Runde im Park gedreht wird, verfahren will sich niemand. Und weil Auto-Navi-verwöhnte Radler selbst im Urlaub nur ungern nach dem Weg fragen, bietet es sich doch förmlich an, auch beim Fahrradfahren ein Navigationsgerät einzusetzen. Natürlich können Outdoor-begeisterte Zweiradfahrer auch einfach ihr Smartphone einstecken. Über GPS verfügen sie ohnehin und das passende Kartenmaterial ist auch leicht beschafft. Dazu gibt es Halterungen fürs Rad. Doch was passiert, wenn ein heftiger Regenschauer den Smartphone-Radler überrascht oder bei einer rasanten Abfahrt im Gelände das teure iPhone im Geröllfeld den Berg herunterkullert? Wem sein Smartphone lieb und teuer ist, lässt es bei abenteuerlichen Biketouren besser daheim.

Bildergalerie

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Outdoor-Navis

Der Lux punktet mit routingfähigen Kompass-Karten und vorinstallierten Routen.Falk Lux 3Gesamtwertung: sehr gut 82 %Preis/Leistung: gut Preis: 379,95…

Gewicht und Verarbeitung

Geräte wie das Mios Cycle 305 oder Medions GoPal wiegen gerade mal 150 Gramm. Sie sind recht schlank und sehen durchaus ansprechend aus. Durch die gummierte Oberfläche sind sie selbst mit feuchten Händen noch griffig. Die anderen beiden Geräte im Test, Garmins Montana 650t und Falk Lux 30, sind größer und gewichtiger, lassen sich aber auch noch gut mit nassen Fingern greifen.

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Garmins Montana 650t ist ein Schwergewicht auch an Funktionen.
© Hersteller/Archiv

Wenig zimperlich erweisen sich die robusten Outdoor-Lotsen zudem gegenüber Regenschauern. Alle Geräte im Test sind nach IPX7 wasserfest. Und selbst den einen oder anderen Sturz stecken sie weg.

Befestigung

Bei Mio sitzt das Gerät sehr nah am Lenker, was beim Mountainbiking von Vorteil ist. Dafür wird die Halterung mit Kabelbindern befestigt. Ganz ohne lästiges Schrauben sitzt die Halterung so fest auf dem Lenker. Doch müssen immer wieder neue Kabelbinder her, wenn der Radler von seinem Mountainbike auf sein Renn- oder Tourenrad umsattelt.

Auch Falk hat an einem schraubenlosen Halter getüftelt. Beim sogenannten "Easy2Fix" wird ein gummiertes Stoffband am Lenker oder am Vorbau fixiert, was zumindest beim ersten Mal nicht ganz einfach ist. Und gerade bei der Lenkermontage muss das Band bombenfest sitzen, sonst wackelt das Gerät in unwegsamem Gelände am Lenker herum.

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Das kleine, leichte GoPal von Medion sitzt ähnlich wie ein Auto-Navi auf einem Schwanenhals-Halter. Das wirkt auf den ersten Blick etwas instabil, hat aber den Vorteil, dass das Gerät über die flexible Stange immer ins rechte Licht gerückt werden kann.

Garmins Montana sitzt sicher in der Halterung, die jedoch nicht zum Lieferumfang gehört und dazugekauft werden muss.

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Medions GoPal lässt sich dank Schwanenhals- Halterung immer ins rechte Licht rücken.
© Hersteller/Archiv

Sprachnavigation nur bei einem Gerät

Wer es gewöhnt ist, sich im PKW von einer freundlichen Navi-Stimme auf dem kürzesten oder schnellsten Weg zum Ziel navigieren zu lassen und dabei noch einen Stau zu umfahren, wird den Komfort bei den Outdoor-Navis vermissen. Sprachnavigation gibt es nur beim Lux 30.

Bei Garmin und Mio deuten Audiosignale Richtungswechsel an. Während beim GoPal nur ein Pfeil auf dem Display den Weg weist. Dafür verfügen alle getesteten Geräte über einen Touchscreen, und die Menüführung ist durchaus mit der von Auto-Navis vergleichbar.

Für alle Bedürfnisse die richtige Route

Während der Rennradler in einem Profil asphaltierte Straßen aussucht, sollten sich Familien mit Kinderanhänger über ein anderes Profil die gemütliche Tour auf Radwegen auswählen können. Das wäre zwar prinzipiell machbar, doch scheitert die Durchführung letztendlich an dem Kartenmaterial.

Zwar ist es beispielsweise beim Lux oder beim Montana möglich, eine sportliche Fahrweise einzustellen und die Benutzung von Wanderwegen einzuschließen, doch bleiben die angebotenen Routen häufig hinter den Erwartungen.

Der Mountainbiker, der vor steilen Hängen und steinigen Bergpfaden nicht zurückschreckt, benötigt neben dem richtigen Kartenmaterial mit Höhenlinien einen Kompass für die Orientierung im weglosen Gelände oder Infos zum nächsten Fahrradshop. Praktischerweise gehören Kompass und Barometer mittlerweile zur Standardausstattung eines Outdoor-Navis.

Der Fahrradshop, die nächste Apotheke oder Gaststätte sollte als Sonderziel (oder auch POI) wie beim Auto-Navigationsgerät aufgelistet sein. Erfreulicherweise lässt sich da kein Outdoor-Lotse lumpen. Falks Lux bietet obendrein noch einen ausgewachsenen Reiseführer sowie Reiseplaner für Bus und Bahn an.

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Die Halterung von Falk Lux 30 kommt fast ohne Schrauben aus, sitzt aber nicht immer fest.
© Hersteller/Archiv

Kartenmaterial

Bei dem angebotenen Kartenmaterial setzen Medions GoPal und Mios Cyclo vornehmlich auf frei verfügbare OpenStreetMaps. Dahinter steckt eine Online-Community, die sich zum Ziel gemacht hat, weltweit Geodaten zu sammeln, um digitale Landkarten im Vektorformat zu erstellen.

Ohne zusätzliches Kartenmaterial kommen Nutzer des Garmin Montana nicht sonderlich weit. Die angebotene Topo-Deutschland-Karte (in der Pro-Version) schlägt mit rund 200 Euro zu Buche. Auf diese Investition können Radler verzichten, wenn sie die freien OpenStreet-Maps auf ihr Garmin laden.

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Mit der Topo-Deutschlandkarte allerdings ist sogenanntes "ActiveRouting" möglich. Bei der Karte sind dabei verschiedene voreingestellte Aktivitätsprofile hinterlegt, sodass dem Wanderer, dem Tourenradfahrer oder dem Mountainbiker in der gleichen Gegend unterschiedliche Touren vorgeschlagen werden.

Testsieger: Falk Lux 30

Das Lux 30 ist nicht ganz so flach und leicht wie das Cyclo oder das GoPal; dafür lässt sich das Outdoor-Navi mit herkömmlichen Batterien betreiben, die sich auf längeren Radtouren leicht tauschen lassen.

Das Display ist mit seiner drei Zoll großen Diagonale nicht sonderlich groß, doch sind die wichtigsten Infos stets im Blick und die Karten auch bei Sonnenlicht noch gut lesbar. Abbiegekommandos gibt's auf Wunsch auch per Sprachansage. Erfreulicherweise sind auf dem Gerät routingfähige Karten vorinstalliert. Dazu gibt es Routen und Reiseführer. Zusätzliche Routen lassen sich installieren.

Experten-Meinung

Wer sein Smartphone auf dem Fahrrad nicht dabeihaben will, aber sowohl beim sportlichen Radeln als auch beim Tourenbiken Orientierung sucht, kann getrost zu einem Outdoor-Navi greifen. Die Geräte lassen sich dank Touchscreens einfach bedienen und werden immer leistungsfähiger. Preislich liegen sie allerdings ganz weit auseinander. Das teuerste Montana empfiehlt sich für echte Outdoor-Freaks; der Lux leistet auch für Einsteiger gute Dienste.

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