Vergleichstest

Neun Internet-Security-Suiten im Test

15.1.2012 von Wolf Hosbach, Matthias Metzler und Peter Wolf

Ohne ausreichenden Schutz haben Malware und sonstige Schadprogramme ein leichtes Spiel auf dem Computer jedes Anwenders. PCgo testet, wie gut der aktuelle Jahrgang der Security-Suiten vor allen On- und Offline-Bedrohungen schützt.

ca. 3:05 Min
Vergleich
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  1. Neun Internet-Security-Suiten im Test
  2. Schutzfunktionen
  3. Virenerkennung
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© Hersteller/Archiv

Jeder Rechner, mit dem man ins Internet geht - und welcher ist das heutzutage nicht -, muss mit einem ausreichenden Schutzprogramm versehen sein. Ansonsten drohen Internetsurfen, Online-Banking oder Online-Shopping schnell zum finanziellen Desaster zu werden. Allein schon aus rechtlichen Gründen muss der Anwender auf eine Sicherheitssoftware setzen, denn nur dann hat er seine Sorgfaltspflicht erfüllt und kann etwa beim Online-Banking eine Erstattung des Schadens gerichtlich durchsetzen.


Online-Banking in Gefahr

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Risiko Online-Banking: Der Trojaner ZitMo hebelt die Mobile-TAN aus, indem er bei einem Angriff auch das Handy befällt.
© Hersteller/Archiv

Wie aktuell das Thema ist, sollen die folgenden beiden Beispiele zeigen: Erstes Beispiel ist das Online-Banking, eine der Lieblingsanwendungen der Deutschen. Viele Banken schreiben das "mobile TAN"-Verfahren vor, das für Bankgeschäfte mehr Sicherheit bringen soll. Hat man eine Transaktion im Browser eingegeben, muss man nicht mehr eine TAN-Nummer aus einer TAN-Liste eintippen, sondern bekommt eine mobile TAN aufs Handy geschickt.

Klingt sicher, doch das Verfahren wurde bereits geknackt. Diese Gefahr existiert für Android-, Windows-Phone, BlackBerry- und Symbian-Anwender. Die Software lauert so lange inaktiv auf Ihrem PC, bis sich die passende Gelegenheit bietet, um Ihnen Ihr sauer Erspartes abzuzocken.

Ratgeber: Die besten Windows-Sicherheits-Tipps

Dass dies im großen Stil funktioniert, zeigen Statistiken. Der Schaden in Europa geht inzwischen in die Milliarden, in Deutschland setzt das Bundeskriminalamt einen dreistelligen Millionenbetrag an. Der durchschnittliche Verlust pro Fall beträgt 4000 Euro.

Das Ganze läuft so ab: Ein Schädling namens ZitMo (Zeus in the Mobile) greift in den Browser ein und zeigt dem Anwender während des echten Online-Bankings eine gefälschte Unterseite, die ihn zur Eingabe der Mobilnummer auffordert. Dann verschickt ZitMo eine SMS mit dem Hinweis, der Anwender müsse noch ein Sicherheitszertifikat installieren. Das ist in Wirklichkeit die mobile Komponente des Schädlings, die die mTANs abfängt. Online-Diebe haben diesen Angriff bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt.

Eine weitere Gefahr geht von gestohlenen Zertifikaten aus. Diese werden benutzt, um eine vertrauenswürdige SSL-Verbindung beim Online-Banking oder -Shopping aufzubauen. Dem TrustCenter von Comodo sind im März 2011 mehrere gültige Zertifikate abhanden gekommen.

Mit den entwendeten Siegeln bauen Online-Kriminelle vermeintlich sichere SSL-Verbindungen auf oder sie signieren Trojaner. Das Tückische daran ist, dass Antivirenprogramme signierte Dateien aus Performancegründen oft nicht prüfen.

Den Cyber-Kriminellen wird es seitens der Anwender teilweise auch zu einfach gemacht. Windows-Installationen denen aktuelle Service Packs fehlen, öffnen Eindringlingen Tür und Tor, vor allem wenn zusätzlich keine oder nur eine nicht aktualisierte Sicherheitssoftware zum Einsatz kommt.

Kostenlos vs. Vollpreisprodukt

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Der Testsieger Kaspersky setzt Cloud-Funktionalitäten ein, um die Analyseergebnisse von unsicheren und unbekannten Dateien zu verbessern.
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Bei den Security-Suiten stellt sich immer die Frage: Ist ein kostenloses Produkt gleich gut wie ein kostenpflichtiges? Vorausgesetzt man kennt sich mit Computern sehr gut aus, kann man sich aus kostenlos angebotenen Tools einen annähernd gleichen Schutz zusammenstellen wie mit einer kostenpflichtigen Internet Security. Letztendlich geht es hier hauptsächlich um den Komfort.

Ratgeber: Grundausrüstung für Windows

Setzt man nur auf ein kostenfreies Antiviren-Produkt, benötigt man weitere Komponenten. Einen guten Zusatznutzen bietet das kostenlose "G Data CloudSecurity" (www.free-cloudse curity.com/de), das vor Attacken aus dem Web schützt. Wer Online-Banking betreibt, sollte den Kauf von "G Data BankGuard" (www. gdata.de) für knapp 20 Euro in Erwägung ziehen, das gezielt Banking-Trojaner aushebelt.

Windows selbst verfügt bereits über eine gute Firewall, wer zusätzlich auch den Netzwerkverkehr von innen nach außen blockieren möchte, wählt eine Freeware wie " ZoneAlarm" (www.zonealarm.de).

Die PC-Security-Suites bieten im Gegensatz zu den kostenlosen Tools einen größeren Funktionsumfang. Extras wie Pishing-Schutz, Firewall oder eine Kindersicherung sind bereits enthalten. Zudem lassen sich die Programme "in einem Rutsch" installieren. Grund genug, sich für eine der neun von uns getesteten Internet-Securitys zu entscheiden.

Cloud auf dem Vormarsch

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Trügerische Sicherheit: Hackern gelang es, Zertifikate von Google, Yahoo und Microsoft zu stehlen. Mit diesen wurden dann Trojaner signiert.
© Hersteller/Archiv

Immer mehr Sicherheits-Hersteller setzen auf Cloud-Dienste. Das bedeutet, dass Daten vom PC des Anwenders an das Serversystem des Anbieters übertragen werden. Wenn der Server nicht sicher ist, ob die Datei Viren enthält oder sauber ist, leitet er sie an den Hersteller zur Untersuchung weiter. Darüber sollte sich jeder Benutzer im Klaren sein, wenn er bei der Installation der Cloud-Anfrage zustimmt.

Zudem ist hier kompletter Schutz nur gewährleistet, wenn man online ist. Bei der kostenlosen Variante von Panda beispielsweise sinkt der Schutz ohne Internet rapide. Durch die Verlagerung in die Cloud vernachlässigt mancher Hersteller die heuristische Erkennung. Norton oder McAfee wären hier ein Beispiel. Die Cloud-Funktionen greifen aber wie gesagt nur, wenn man online ist. Offline könnten hier Probleme auftreten.

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