3D wie im Kino

Technik-Duell: Shutterbrille versus Polfilterbrille

15.9.2011 von Matthias Metzler

ca. 2:30 Min
Vergleich
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3D mit Shutterbrille

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Shutt er - Die Brillen sind teuer, zeigen aber ein FullHD-Bild in 3D. So funktioniert die Technik: Die hochgetakteten Panels (120 Hz statt 60 Hz) stellen Bilder für das linke und das rechte Auge hintereinander dar. Die Shutterbrille verdunkelt jeweils ein Auge. Vor- und Nachteile: + FullHD für jedes Auge - Flimmern möglich - Helligkeitsverlust
© PCgo

Am weitesten verbreitet im PC-Bereich ist die Shutterbrille. Die zugehörigen Monitore arbeiten anstelle der üblichen 60 Hertz (Hz) mit einer Frequenz von 120 Hz, um abwechselnd Bilder für das linke und rechte Auge darzustellen. Die Shutterbrille dunkelt synchron das jeweilige Auge ab, sodass es nur das zugehörige Bild sieht. Obwohl das Abdunkeln sehr schnell erfolgt, nehmen einige Anwender ein leichtes Flimmern wahr.

Der Effekt verstärkt sich, wenn das Zimmer mit Leuchtstoffröhren oder Energiesparlampen ausgeleuchtet wird. Das Abdunkeln der Gläser führt zudem zu einem deutlichen Helligkeitsverlust. Um die schnellen Bildwechsel darzustellen, muss ein 3D-Monitor zudem eine sehr geringe Reaktionszeit aufweisen. Damit das Abdunkeln exakt zu den Bildern auf dem Monitor erfolgt, müssen sich Bildschirm und Brille synchronisieren.

Bei kabellosen Brillen erfolgt dies über Infrarot oder Bluetooth, ein entsprechender Empfänger muss neben dem Bildschirm platziert werden oder ist im 3D-Monitor verbaut. Kabellose Brillen haben deshalb einen eingebauten Akku, den man über ein USB-Kabel aufladen muss.

Auch im 2D-Betrieb haben 120-Hz-Monitore Vorteile. Das simple Verschieben von Windows-Fenstern auf dem Desktop geht deutlich flüssiger: Das bei TFT-Bildschirmen übliche leichte Ruckeln und das Verwischen der Schrift ist bei 120 Hz deutlich reduziert.

3D mit Polarisation

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Polfilter - Sie sind preisgünstig, leicht und brauchen keinen Strom. So funktioniert die Technik: Ein Filter am Panel polarisiert einzelne Bildzeilen. Durch die Polarisationsbrille erreichen nur geradzahlige oder ungeradzahlige Bildzeilen das jeweilige Auge. Vor- und Nachteile: + helles, flimmerfreies 3D-Bild + günstige, leichte 3D-Brille - Halbierung der Auflösung
© PCgo

Im Gegensatz zur Shutter-Technik werden die beiden Bilder für das rechte und das linke Auge zu einem einzigen FullHD-Bild kombiniert. Der Trick besteht darin, dass die Bildzeilen abwechselnd Informationen für das linke und das rechte Auge enthalten. Ein auf dem Display aufgebrachter Filter sorgt für die Polarisation des Lichtes. Eine entsprechende Polfilterbrille sorgt dafür, dass jedes Auge nur sein Bild zu sehen bekommt.

Polfilterbrillen sollten den meisten Anwendern aus dem Kino bekannt sein: Sie sind leicht und angenehm zu tragen. Da sie nicht mit dem Bildschirm synchronisiert werden müssen, ist keine Kommunikation nötig. Polfilterbrillen benötigen keine Stromversorgung, auch das Problem des Flimmerns entfällt. Da das Bild nicht abgedunkelt wird, lässt die Polfilterbrille mehr Licht durch: Das 3D-Bild ist heller.

Ein Nachteil dieses Verfahrens ist ein Verlust der Auflösung, da keine zwei Vollbilder angezeigt werden, sondern nur die halbe Auflösung. Polfilter-Monitore laufen mit der Standard-Bildwiederholfrequenz von 60 Hz, die flüssigere 2D-Darstellung der 120-Hz-Monitore fällt weg. Immerhin: Beim Betrachten von 3D-Filmen ist der Nachteil der geringeren Auflösung nicht so auffällig. Wenn allerdings Schriften und Menüs angezeigt werden, merkt man die fehlenden Pixel.

Der erste PC-Monitor mit Polfilter ist der LG D2342P (23 Zoll, Preis: 299 Euro). Von AOC soll ab Juli mit dem e2352Phz (23 Zoll, Preis: 249 Euro) ein weiteres 3D-Polfilter-TFT folgen.

GeForce-Karten: Nvidia 3D Vision

Die meistverkaufte PC-Shutterbrille ist die 3D Vision von Nvidia, die freilich nur mit einer kompatiblen GeForce-Grafikkarte funktioniert. Die Preise beginnen bei 99 Euro für die kabelgebundene 3D Vision, für die kabellose Variante muss man 149 Euro einplanen. Des Weiteren ist ein 3D-Vision-kompatibler 120-Hz-Monitor erforderlich, wie etwa der BenQ XL2410T (etwa 379 Euro).

Die Bildübertragung erfolgt bei 3D Vision im Normalfall über eine Dual-Link-fähige DVI-Schnittstelle, entsprechende Kabel gehören in der Regel zum Lieferumfang des Monitors. Die Bedienung ist bei Nvidia äußerst einfach gelungen, es genügt, den aktuellen Treiber zu installieren, der 3D-kompatible Spiele erkennt und die richtigen Einstellungen automatisch vornimmt.

Interessant sind auch die beiden neuen 3D-Monitore von Acer: der GN245HQ (24 Zoll, Preis: 429 Euro) und der HN274H (27 Zoll, Preis: 599 Euro). In beiden Monitoren ist der 3D-Vision-Empfänger unauffällig in den Gehäuserahmen integriert, zudem liegt jeweils eine kabellose Nvidia-Brille bei.

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